Mobilität. Wenn ein Wildschwein oder Reh über die Fahrbahn läuft, kann es teuer werden. Jetzt im Herbst kommen sich Autofahrer und Wildtiere vermehrt in die Quere. Welche Versicherung kümmert sich um den Schaden?
Typisch Herbst. Die Tage werden immer kürzer und auf allen Kanälen wird vor Wildunfällen gewarnt. Aus gutem Grund: Auf der Suche nach Futter schleichen die Tiere am Abend oder in den frühen Morgenstunden durch die Dämmerung. Also genau dann, wenn viele Pendler zur Arbeit oder wieder nach Hause fahren.
Rein rechnerisch kollidiert nach ADAC-Angaben alle zwei Minuten ein Auto mit einem Wildtier. Neben dem Frühjahr sind der Oktober bis Dezember die unfallträchtigsten Monate im Jahresverlauf. Rund 265.000 Wildunfälle hat der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) allein für das Jahr 2022 gezählt. Für einen Crash mit Wildschwein oder Reh zahlten die Versicherer im Durchschnitt 3.600 Euro. Tendenz steigend, da Ersatzteile und Stundensätze der Werkstätten teurer wurden.
Wer sein Auto lediglich mit einer Haftpflicht versichert hat, bleibt auf den Kosten womöglich sitzen, denn die übernimmt nur Schäden an Leitplanken oder anderen Autos.
Reparaturen am eigenen Fahrzeug dagegen deckt die Teilkasko ab, wenn der Zusammenstoß mittels Wildunfallbescheinigung der Polizei oder des Jägers nachgewiesen wird. Aber Achtung: Sie zahlt nicht, wenn der Fahrer einem Kleintier wie etwa einem Hasen ausgewichen ist, da der Schaden durch den Aufprall in der Regel geringer gewesen wäre. Erst ab etwa Wildschweingröße sind auch Schäden durch Ausweichmanöver gedeckt. Die Vollkasko zahlt in jedem Fall – sogar dann, wenn man den Wildunfall nicht beweisen kann.
Dabei kann man von Glück reden, wenn es nur zu einem Blechschaden kommt. Denn gleichzeitig sterben jedes Jahr rund zehn Personen durch Wildunfälle, etwa 2.000 Menschen werden leicht bis schwer verletzt.