STADTMITTE. Der Bergische Geschichtsverein hat die beiden Stadthäuser am Rathausplatz und an der Gohrsmühle zum Denkmal des Monats gekürt. Prekär, denn wenn die Stadt hier auszieht, könnten sie abgerissen werden.
Klar, sie haben etwas: Die beiden Stadthäuser am Rathausplatz und an der Gohrsmühle stehen wohl zu Recht in der Denkmalpflegeliste der Stadt. Sie sind Architektur-Klassiker der 50er-Jahre. Markant sind die sachliche Grundform, das elipsenförmige Treppenhaus mit seinen Marmor-Stufen, die runden Luken und die zahlreichen Verzierungen wie die farbigen und lebensfrohen Wandbilder im Inneren oder die mosaikähnlichen Tierabbildungen an der Fassade.
Und sie stechen heraus an ihrem Standort. Der Marktplatz ist geprägt von repräsentativen, denkmalgeschützten Gebäuden aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Doch in den 50ern brauchte die Stadt einen Sitz für die Kreisverwaltung und das Finanzamt und so baute man im Stile der Zeit. Doch an der Substanz nagte der Zahn der Zeit. Heute sind in den stark sanierungsbedürftigen Gebäuden verschiedene Bereiche der Stadtverwaltung untergebracht.
Die Stadt wird aber aus- und in die Räume des ehemaligen AOK-Gebäudes an der Bensberger Straße umziehen. Und dann ist die Zukunft für die Häuser ungewiss. Schon einmal gab es vor gut zehn Jahren Pläne, hier einen Kinokomplex zu errichten. Nachdem heute feststeht, dass die Stadt die Gebäude nicht mehr nutzen wird, steht wieder ein Abriss zur Diskussion.
Der Bergische Geschichtsverein kürte die beiden Häuser jetzt zum Denkmal des Monats und setzt damit ein Zeichen für den Erhalt der architektonischen Besonderheiten. Im Denkmalpflegeplan werden sie unter der Ordnungsnummer 153 als „ortsbildprägend und schützenswert“ aufgeführt, beide Häuser insgesamt als „schützenswerter Bautyp“ eingestuft.

Beitragsbild: Johanna Schmidt-Fabri/Stadtarchiv Bergisch Gladbach