AKTUELLES. Es war nicht immer alles gut zwischen den beiden Gladbacher Städtepartnerschaftsvereinen
Ganey Tikva (Israel) und Beit Jala (Palästina). Doch die Verurteilung des Hamas-Terrors geschieht im Einklang.
Es hat wohl fast alle Menschen schockiert: Die Angriffe der Hamas-Milizen aus dem Gaza-Streifen auf Israel. Betroffen von Anfang an ist auch Bergisch Gladbachs Partnerstadt in Israel.
Nur etwas über 60 Kilometer Luftlinie entfernt von Gaza liegt Ganey Tikva. Bürgermeisterin Lizy Delaricha schrieb zwei Tage nach Beginn der Kämpfe an den Partnerschaftsverein: „Es geht uns allen gut und wir bleiben derzeit mit den Kindern in unseren geschützten Bunkern. Harte Tage, es wird einige Zeit dauern, bis wir uns erholt haben, aber unser Geist ist stark! Frieden und Liebe, Lizy“.
Einen Tag zuvor hatte Gladbachs Bürgermeister Frank Stein an seine Amtskollegin geschrieben: „Mit Entsetzen und Schock haben wir von den Terroranschlägen auf Israel erfahren. Wir hoffen, dass die Menschen in Ganey Tikva diese unmenschlichen Angriffe unbeschadet überstehen. Unsere Herzen sind bei Ihnen und wir hoffen, dass das israelische Volk die Angriffe abwehren und zu einem friedlichen Leben zurückkehren kann“, schrieb Stein an die Partnerstadt.
Auch Hilfsaktionen schließt der Bürgermeister nicht aus: „Wenn humanitäre Hilfe in Ganey Tikva nötig ist, wird die Stadt Bergisch Gladbach nicht zögern zu handeln.“ Am Rathaus brachte die Stadt zuerst Trauerflore an den Stadtfahnen an, mittlerweile hängt dort auch eine israelische Fahne.

Der Städtepartnerschaftsverein Ganey Tikva – Bergisch Gladbach e. V. verurteilte die Angriffe der Hamas genauso wie der Bergisch Gladbach – Beit Jala e. V., der sich um die Städtepartnerschaft mit Beit Jala in Palästina kümmert. Man sei „zutiefst erschüttert“, schrieb der Vorstand des Bergisch Gladbach – Beit Jala e. V., „über die grausame Brutalität, mit der dieser Angriff erfolgte.“ Man verurteile diesen auf das Schärfste. „Ziel unseres Vereins ist es, die Lebenssituation der Menschen in unserer Partnerstadt Beit Jala bei Bethlehem auf friedliche Weise zu verbessern und Brücken zwischen Israel und Palästina zu bauen. Gewalt kann und darf niemals Mittel zur Durchsetzung politischer Ziele sein. Unsere Gedanken sind bei den unschuldigen Opfern dieses Konflikts.“
Der Vorsitzende des Ganey Tikva-Vereins ist Ex-Bürgermeister Lutz Urbach, der sich in seiner Amtszeit für beide Städtepartnerschaften engagierte. Beide Verträge wurden von ihm als Bürgermeister unterschrieben: der mit Beit Jala 2011, der mit Ganey Tikva zwei Jahre später. Als Vereinsvorsitzender schreibt er: „Unser Verein steht in einem engen Austausch mit unseren Freundinnen und Freunden in Ganey Tikva. Wir hatten bereits Kontakt mit unseren Partnern vor Ort und haben ihnen volle Solidarität zugesichert.“
Beitragsbild: Bergisch Gladbach