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Lebenshaltungskosten in der Region

Finanzen. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) über drei Jahre einen neuen Preisindex für Wohn- und Lebenshaltungskosten ermittelt. Die mit Big Data erzeugten Zahlen zeigen: In unserer Region entsprechen die Lebenshaltungskosten ziemlich exakt dem Durchschnitt.

Braunschweig schießt den Vogel ab. In der niedersächsischen Stadt beträgt der Index für die Lebenshaltungskosten exakt 100,00. Dort ist also das Leben genauso teuer wie im Durchschnitt für ganz Deutschland. Das haben das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) ermittelt. In einer groß angelegten über drei Jahre dauernden Untersuchung sind erstmals Methoden von Big Data zum Einsatz gekommen, also die verknüpfte Analyse sehr großer Datenmengen. Daher geht man von einer möglichst genauen Berechnung der Lebenshaltungskosten für die einzelnen Regionen aus. Die Erhebungen fanden auf Kreisebenen beziehungsweise der kreisfreien Städte statt.

Unsere Region ist mit dem Rheinisch-Bergischen Kreis nur leicht über dem Mittelwert für gesamt Deutschland. Mit 101,3 Index-Punkten liegt der Wert für den regionalen Preisindex 2022 nur 1,3 Punkte über dem Durchschnittswert. Zum Vergleich: Im Oberbergischen Kreis liegt er mit 95,5 ein paar Punkte darunter, in Köln mit 109,4 stark darüber, in München sogar 25,1 Punkte über dem Durchschnitt (125,1). Auf dem Land lebt es sich also günstiger als in der Stadt. Das war erwartbar. Aber wo sind Miete, Energie und Lebensmittel besonders teuer? Im Rheinisch-Bergischen Kreis jedenfalls wirken sich die Wohnkosten besonders intensiv auf die gesamten Lebenshaltungskosten aus. Ohne Wohnen beträgt der Preisindex für 2022 hier 99,8 Punkte, die Wohnkosten alleine stehen mit 104,9 Punkten gut über dem bundesweiten Mittelwert. Und auch hier macht der Blick nach Oberberg Sinn: Der Preisindex für Wohnen liegt hier bei nur 85 Punkten.

Für alle 400 Kreise und kreisfreien Städte haben die Institute die Preise transparent verglichen. Und es sind fast überall die Wohnkosten, die den großen Unterschied machen: Hier gibt es zwischen den einzelnen Regionen die größten Abweichungen. Im Vogtlandkreis macht sich dieser Effekt besonders bemerkbar. Wohnen ist hier
32 Prozent günstiger als im deutschen Durchschnitt und die sonstigen Kosten sind gerade einmal 0,3 Prozent geringer. Günstiger leben kann man in Deutschland nirgends.

Für die Studie haben die Wissenschaftler im Jahr 2022 Preisdaten von diversen frei zugänglichen Internetseiten automatisiert erfasst. Unter den Seiten waren zum Beispiel Portale wie Rewe.de und Verivox.de. Die Daten wurden nach durchschnittlichem Verbrauch gewichtet – angelehnt an den Warenkorb des Statistischen Bundesamtes – und zu einem Regionalpreisindex zusammengefügt. Für die Wohnkosten haben die Forscher alle verfügbaren Angebotsmieten erhoben und sie mithilfe eines Modells auf Bestandsmieten umgerechnet, um so der Realität so nahe wie möglich zu kommen.

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