G9 verschärft das Raumproblem

AKTUELLES. Am 7. August beginnt mit dem neuen Schuljahr eine neue Zeitrechnung. Denn an den Gymnasien in NRW wird wieder von G8 auf G9 umgestellt. Dass plötzlich wieder 13 Schuljahre absolviert werden müssen, verschärft das Raumproblem an den Schulen – auch in Bergisch Gladbach.

Es gab viel Kritik an der Umstellung von 13 auf zwölf Schuljahre. Eltern, Pädagogen, Schüler und Politiker berichteten immer wieder von wachsendem Stress an Schulen. So entstand die Überlegung, die Mittelstufe wieder von fünf auf sechs Jahre zu verlängern und so das G9-Abitur (neun Schuljahre auf dem Gymnasium) wieder einzuführen.

Das ist nicht unproblematisch. Beispielsweise für Schüler, die am Ende des Schuljahres 2022/2023 nicht von der Einführungsphase in die Qualifikationsphase versetzt werden. Sie können, so sagt die Landeselternschaft, nicht in die 10. Klasse des ihnen nachfolgenden G9-Jahrgangs an ihrer Schule wechseln, weil sie innerhalb ihrer Schullaufbahn bereits die gymnasiale Oberstufe erreicht haben. Ihnen stehen aber verschiedene Möglichkeiten offen, doch noch einen adäquaten gymnasialen Abschluss zu erlangen.

Im März dieses Jahres hatte auch der Ausschuss für Schule und Gebäudewirtschaft der Stadt Bergisch Gladbach einmal mehr das Thema auf der Tagesordnung. Dabei ging es um Mindestbedarf an zusätzlichen Räumlichkeiten der fünf städtischen Gymnasien zur Umstellung von G8 auf G9. Es ergeben sich enorme zusätzliche Raumbedarfe, heißt es seitens der Verwaltung. Und zwar spätestens zum Schuljahr 2025/2026.

Dabei taucht ein weiteres Problem auf. Die Stadt Bergisch Gladbach verfügt derzeit im Vorfeld der anstehenden und begonnenen qualifizierten Schulentwicklungsplanung für die weiterführenden Schulen über keine konkretisierten Raumstandards. Man hat deswegen zur Ermittlung eines überschlägigen Raumbedarfs auf die Raumstandards anderer Städte (Essen und Köln) zurückgreifen müssen. Auch wurden Gespräche mit den Schulleitungen der fünf Gymnasien geführt. Daraus ergaben sich Raumbedarfe ganz unterschiedlicher Größenordnungen: das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium (DBG) benötige für die vollständige Umstellung von G8 auf G9 zwölf Klassenräume, einen Fachraum sowie sieben Differenzierungsräume. Das Gymnasium Herkenrath hat einen Mindestbedarf von sechs Klassenräumen und vier Fachräumen. Das Albertus-Magnus-Gymnasium benötige vier Klassenräume und drei Kursräume sowie einen zusätzlichen Informatikraum und zehn Differenzierungsräume. Dem Otto-Hahn-Gymnasium stehen zunächst Teile der vorhandenen Containeranlage zur Verfügung, bis zum Schuljahr 2024/2025 sollen die Unterrichtsräume saniert werden. Der zusätzliche Raumbedarf des Nicolaus-Cusanus-Gymnasiums (NCG) wird im Rahmen der laufenden Sanierung in Form eines Begleitprojektes umgesetzt.

Beitragsbild: Klinkhammels

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