Elektromobilität. Der Bestseller E-Bike verdrängt das normale Fahrrad immer mehr. Doch was bringen die Touren mit Motor für die Gesundheit oder Fitness? Studien haben Erstaunliches herausgefunden.
Ein beliebtes Fortbewegungsmittel ist das E-Bike. Kein Wunder, sie fahren ja fast von selbst und gelten deshalb als ideales Gefährt für versehrte oder bewegungsfaule Menschen. Das ist doch kein Sport, oder? Von wegen! Die Forschung zeigt: Auch das Fahren mit einem E-Bike oder Pedelec kann Herz und Muskulatur trainieren. Denn als hybrides Fahrzeug fährt es eben nicht ganz von allein. Der Motor bietet Unterstützung, wobei die Radler und Radlerinnen noch selbst in die Pedale treten müssen.
Um herauszufinden, wie sich das Fahren mit elektrischem Rückenwind tatsächlich auf die Gesundheit auswirkt, haben das Team um die Sportwissenschaftlerinnen Hedwig Boeck und Johanna Boyen von der Medizinischen Hochschule Hannover 1.250 Fahrerinnen und Fahrer von Pedelecs und 629 Radler mit Rädern ohne Motor mit Fitnesstrackern ausgestattet. Vier Wochen lang wurden die gefahrenen Strecken und die Herzfrequenz aufgezeichnet. Entgegen vieler Vorurteile zeigen die Ergebnisse, dass Herz-Kreislauf-System und Muskeln auf dem E-Bike nahezu so intensiv gefordert werden wie beim herkömmlichen Radfahren. Auch eine Studie der University of Colorado bestätigt, dass die regelmäßige Nutzung eines E-Bikes ein effektives Training ermöglicht – insbesondere bei Fahrern, die zuvor eher weniger Bewegung hatten.
Allerdings haben auch die Unfälle unter E-Bike-Fahrern insgesamt zugenommen, warnen die Versicherer. Vor allem Selbstüberschätzung, Schwierigkeiten mit der Handhabung und der Geschwindigkeit sind die Gründe. Um dieses Risiko zu senken, empfiehlt es sich, zunächst in einer sicheren Umgebung zu üben und immer einen Helm zu tragen.