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Fast 1000 Tage Krieg in der Ukraine

STÄDTEPARTNERSCHAFT. Am 24. Februar 2022 überfiel Russland die Ukraine. Im kommenden November dauert der Krieg dann genau 1.000 Tage. Im selben Monat bringen Hilfsorganisationen Sachspenden aus Bergisch Gladbach zu einem am 8. Juli beschossenen Kinderkrankenhaus in Kiew. Eine von ganz vielen Hilfsaktionen der Bergisch Gladbacher.

Es ist die jüngste Städtepartnerschaft Bergisch Gladbachs und die mit dem wohl dramatischsten Hintergrund. Am 24. Februar 2022 überfiel Russland die Ukraine. Die Russen versuchten in den ersten Wochen, die Hauptstadt Kiew zu erobern. Das gelang nicht. Der 25 Kilometer nordwestlich liegende Vorort Butscha geriet aber bis zum April 2022 teilweise unter die Kontrolle russischer Truppen. Ein Bericht der UN-Menschenrechtsorganisation dokumentierte später zahlreiche Gräueltaten und Kriegsverbrechen in der knapp 40.000 Einwohner zählenden Stadt. Hunderte Menschen, überwiegend Zivilisten, sind dort demnach willkürlich erschossen, erschlagen und gefoltert worden.

Schon zu Kriegsbeginn im Februar beschließt man in Bergisch Gladbach, sich um eine Städtepartnerschaft mit Butscha zu bemühen. Die Stadt hat damals schon länger eine freundschaftliche Beziehung zu dem polnischen Pszczyna – eine Partnerstadt von Bergisch Gladbach. Im August 2022 reiste Gladbachs Bürgermeister Frank Stein mit dem Feuerwehrchef Jörg Köhler nach Butscha und unterzeichnete dort mit seinem ukrainischen Amtskollegen Anatolij Fedoruk den Vertrag für eine Städtepartnerschaft.

Köhlers Stellvertreter bei der Feuerwehr Frank Haag ist heute erster Vorsitzender des im September 2022 gegründeten Vereins zur Förderung der Städtepartnerschaft. Gemeinsam mit vielen Sponsoren und den Vereinen Humanitäre Hilfe Bergisch Gladbach und Humanitäre Hilfe Overath hat man in den letzten Jahren eine große Zahl an Hilfsaktionen für Butscha und die Ukraine generell gestartet. Und die Arbeit ist noch nicht zu Ende. Im November soll nach zehn erfolgreichen Hilfskonvois ein weiterer in Bergisch Gladbach und Umgebung gesammelte Sachspenden nach Kiew bringen. Dort war am 8. Juli ein Kinderkrankenhaus beschossen worden. Die Spendenaktion wurde von den Schirmherren Bürgermeister Frank Stein, Bundestagsabgeordneter Dr. Hermann-Josef Tebroke und dem Landtagsabgeordneten Martin Lucke unterstützt. „Diese Aktion zeigt, wie wichtig es ist, Solidarität zu leben und sich für die Schwächsten einzusetzen“, betont Tebroke. Wie sehr auch die Menschen in Butscha nach wie vor unter dem Krieg leiden, zeigt, dass eine Delegation aus der Stadt nicht wie geplant zum Stadtfest im September kommen konnte. Sie durften wegen Luftalarm nicht ausreisen. Eine Schülergruppe aber konnte zum Stadtfest kommen. „Es ist gut, dass unsere Schülerinnen und Schüler den Krieg ein paar Tage hinter sich lassen können. Wir sind sehr dankbar dafür“, sagte Lehrerin Tanja Rybakova, die die Gruppe mit ihrer Kollegin Iryna Kukushkina begleitete.

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