Stadtmitte. Die Papiermaschine PM 3 war mit 5.500 Tonnen Gewicht und 220 Metern Länge die größte Produktionsanlage der Firma Zanders, die zum 1. Mai 2021 stillgelegt wurde. Über drei Monate dauerte der Abbau, bis die Maschine schließlich vor einem Jahr komplett abtransportiert war.
In der Zwischenzeit ist viel passiert. 500.000 Bienen wurden auf dem Industrie-Areal angesiedelt, ein aus alten Zanders-Fundstücken gefertigter Bücherschrank wurde zunächst temporär im Eingangsbereich installiert. Hier wird er bleiben, bis er an seinen dauerhaften Aufstellungsort im zukünftig geöffneten Gleispark versetzt werden kann.
Derzeit wird an einem Energiegrundkonzept gearbeitet, da die Versorgungsinfrastruktur für diesen neuen Stadtteil vollständig neu errichtet werden muss. Nun wurde Ende Mai die erste Hauptverkehrsachse eröffnet. Bei der Mainstreet-Eröffnung ging es um die Hauptverbindung zwischen dem Cederwaldtor und der Straße An der Gohrsmühle. Dabei gab es bereits Einblicke in einige Gebäude. Als erstes Gebäude ist die Zentralwerkstatt in Planung. Hier wird ein sozio-kulturelles Zentrum entstehen. Die erste „größere Öffnung“ des Areals ist für Herbst 2025 vorgesehen. Dabei wird es sich um den Gleispark handeln, der ein Stück des nordwestlichen Zanders-Areals abbildet. Die Fläche soll öffentlich zugänglich und nutzbar gemacht werden. Ein Büro für Landschaftsarchitektur wurde dafür mit ins Boot geholt.
Die weitere Planung sieht eine Vertiefung der Strukturplanung vor, die 2022 beschlossen wurde. Auf ihr bauen alle weiteren städtebaulichen Konzeptionen auf. Um die Grundlage dafür zu schaffen, werden derzeit unterschiedlichste Machbarkeitsstudien erarbeitet, heißt es seitens der Stadtverwaltung. Themen wie Mobilität, der Verlauf der Strunde oder der Umgang mit bereits vorhandenen Baumaterialien auf dem Areal finden hierbei eine nähere Betrachtung. Ebenso wird derzeit an einem Betreiberkonzept zur Umsetzung des Versorgungsinfrastrukturkonzepts, das im Herbst 2023 beschlossen wurde, gearbeitet.
Stets mit in der Verantwortung ist die Projektgruppe Zanders, die die Aufgabe hat, eine Zukunftsstrategie für das rund 36 Hektar große Gelände der ehemaligen Papierfabrik Zanders im Hinblick auf die nächsten zehn bis 20 Jahre zu entwickeln.