Ein Verein stellt sich neu auf

„Nachhaltige Mobilität GL e.V.“ heißt der neue Verein, der sich in Bergisch Gladbach mit möglichst breiter Stimme um den Verkehr der Zukunft kümmert. Aufgerufen, sich zu beteiligen, sind alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt.

Die Verkehrssituation in Bergisch Gladbach bleibt schwierig. Auf dem Refrather Weg und vor dem Gronauer Kreisel staut sich regelmäßig an Werktagen ab 14 Uhr der Verkehr. Die Erreichbarkeit der Gladbacher Innenstadt leidet. In diesem Herbst erschweren mehrere neue Baustellen gleichzeitig den Verkehr. Die Diskussionen um die Laurentiusstraße beschäftigen monatelang die Bürger und die Politik. Die S 11 fährt jetzt auch tagsüber nur noch zweimal in der Stunde. Es müsste also dringend mehr in die Verkehrsinfrastruktur und in die Verkehrsmittel investiert werden.

Seit 20 Jahren hat der Verein Autobahnzubringer diese Situation kommen sehen und sich für eine zusätzliche Anbindung der Stadtmitte Bergisch Gladbachs und der Gewerbegebiete an die Autobahn A 4 eingesetzt. Die Politik in Bergisch Gladbach hat nicht die Kraft gefunden, sich für eine zusätzliche Straße über den alten Bahndamm mit begleitendem Radweg und Fußweg zu entscheiden. Immer wieder wurde dem Verein entgegengehalten: „Ihr wollt ja nur eine Straße bauen.“ Um gemeinsam an Lösungen zu arbeiten und mit allen Parteien und Verbänden neu ins Gespräch zu kommen, hat der Verein seinen Blickwinkel erweitert und will die Bedürfnisse aller Verkehrsträger und Verkehrsmittel berücksichtigen: PKW, LKW, ÖPNV, Radfahrer und Fußgänger.

Allein mit dem Auto und einer neuen Straße wird es keine Verbesserungen geben. Andere Verkehrsmittel und -wege wie die Radwege müssen sicherer gemacht und ausgebaut werden. David Roth, der erste Vorsitzende des Vereins, drückt es so aus: „Wir möchten den Verkehrsablauf, die dafür benötigte Infrastruktur und das Zusammenleben für alle Verkehrsteilnehmer entsprechend ihren Bedürfnissen spürbar besser, effizienter, sicherer, harmonischer und bedarfsgerechter gestalten.“ Die Zielvorstellung des Vereins lässt sich in einer Vision wie folgt beschreiben: „Gute Mobilität heißt: Effizienter Verkehr, ohne Staus, ohne Stress und Emo-
tionen, er fließt gleichmäßig ab. Entspannte Menschen, im Auto, im Bus, auf dem Fahrrad und zu Fuß. Der Verkehr soll nach dem ‚hydraulischen Prinzip‘ gesteuert werden und besser fließen.“

Um diese neue Sichtweise auch im Namen des Vereins zum Ausdruck zu bringen, hat der Verein sich umbenannt und sich für den Namen „Nachhaltige Mobilität GL e. V.“ entschieden. Dabei werden die UN-Nachhaltigkeitsziele zugrunde gelegt, die eine nachhaltige Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene sichern sollen. Zur Nachhaltigkeit zählen nicht nur der Umwelt- und Klimaschutz, sondern auch die Sicherung von Arbeitsplätzen und Einkommensmöglichkeiten in einer Region. Die Menschen müssen zu ihren Arbeitsplätzen gelangen können. Güter und Waren müssen zu den Kunden gebracht werden können. Auch Menschen von außerhalb müssen Arbeitsplätze, Geschäfte, Schulen und Hochschulen in Bergisch Gladbach erreichen können.

Der Verein will darüber hinaus auch in den Austausch mit anderen Organisationen der Stadtgesellschaft, Verbänden und Bürgerinitiativen treten und deren Sichtweise kennenlernen.

IHNEN KÖNNTE AUCH GEFALLEN

Nach oben scrollen