HISTORISCH. Auf ehemaligen Ackerflächen hoch über der Stadtmitte von Bergisch Gladbach ließ Stahlunternehmer Gustav Risch an der heutigen Margarethenhöhe ab 1913 eine prächtige Villa für seine Familie bauen. Prof. Dr. Michael Werling hat die Geschichte des Hauses dokumentiert.
Es sind nur 90 Seiten. Die aber sind prall gefüllt mit Geschichte. Mit Architekturgeschichte einerseits, denn der Autor Prof. Dr. Michael Werling hat Architektur studiert, war Konservator bei der Bezirksregierung und Professor für Baugeschichte an der Technischen Hochschule Köln. Anderseits aber auch die Geschichte einer Familie, die das Unternehmertum der ersten Jahrzehnte des vergangenen Jahrhunderts repräsentiert. Mit den zahlreichen historischen Aufnahmen gibt Werlings Publikation beeindruckende Einblicke in den Lebensstil von Großunternehmern in der Zeit vor, während und nach dem Ersten Weltkrieg.

Fürstlich erscheint da der Eingangsbereich mit Kronleuchter und der prunkvollen leicht geschwungenen Holztreppe. Äußerst gediegen wirkt auch das Herrenzimmer mit seinem den Gästesesseln zugewandten Schreibtisch, den edlen Vorhängen und dem Kamin mit opulenter Holzverkleidung.
Werling dokumentiert die Geschichte des Hauses aber weiter. In der Zeit des Nationalsozialismus war es eine Gauschule der NSDAP. In den 50ern, 60ern und 70ern abwechselnd Alten-, Pflege- und Kinderheim und seit Januar 1984 ist es das CBT-Wohnhaus Margarethenhöhe.
