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Der „Kümmerer“ aus Paffrath

IM PROFIL. Josef Willnecker ist seit 15 Jahren stellvertretender Bürgermeister. Von 1995 an sitzt der CDU-Mann und Senatspräsident der KG Alt Paffrath ununterbrochen für Paffrath im Stadtrat.

VON KLAUS PEHLE

In Paffrath nennt man ihn gerne den „Kümmerer“. Warum? Er ist ansprechbar für alle im Ort. Seit 1995 sitzt er für den Stadtteil, den die Einwohner immer noch gerne als Dorf bezeichnen, im Stadtrat. Keine der rund 150 Ratssitzungen hat er seitdem verpasst. „Ich mache das für die Stadt, für die Bürgerinnen und Bürger in Paffrath und wie meine anderen Ehrenämter mit Leidenschaft, mit Herzblut und auch mit Spaß.“

Die Liste seiner Ehrenämter ist lang. Als Beisitzer und Geschäftsführer im Städtepartnerschaftsverein kümmert er sich um die Partnerschaft von Bergisch Gladbach mit Pszcyzyna in Polen. 2015 war er Mitgründer der Flüchtlingsinitiative „Willkommen in Paffrath/Hand“ und bis 2017 war er 21 Jahre lang Vorsitzender der Interessengemeinschaft Paffrath. 21 Dorffeste hat er in der Zeit mitorganisiert und das Oktoberfest im Dorf geht auf seine Initiative zurück. Das hat mit seiner niederbayrischen Herkunft zu tun.

Dort ist er in „bescheidenen Verhältnissen“ auf einem kleinen Hof groß geworden, versorgte Kälbchen und half bei der Heuernte. „Das prägt mich bis heute.“ In Niederbayern traf er auch seine spätere Frau Karin, die zwar damals schon in Köln wohnte, aber ebenfalls bayrische Wurzeln hat und Ferien bei der Verwandtschaft machte. „So bin ich mit ihr ins Rheinland gekommen und ohne dass meine Frau das mitgetragen hätte, hätte ich all diese Ehrenämter nicht machen können“, erklärt der Kaufmann, der bei der Kölner REWE zehn Jahre im Zentraleinkauf war. Mehrmals im Jahr reiste er nach Asien, alleine Hong Kong hat er rund 20-mal besucht. Später machte er sich als Kaufmann selbstständig, seit 2019 ist er im Ruhestand.

Der Umzug ins kulturell anders geprägte Rheinland fiel ihm nicht schwer. Er ist ein positiver und ausgleichender Charakter, geht auf die Menschen zu und hatte schnell Spaß am Karneval. 2004 fuhr er als Bauer im Dreigestirn durch Gladbachs Straßen.

Sein ausgleichendes Wesen kommt der Politik im Stadtrat zugute und auch dem Ortsleben in Paffrath. Er verbindet gerne Menschen. Als der Männergesangsverein Heimatklänge Nussbaum am vorletzten Sonntag im September mit dem Titel „Meisterchor“ von seiner Reise zurückkehrte, organisierte er einen roten Teppich und sorgte dafür, dass das Wirtshaus Hansen am eigentlichen Ruhetag öffnet. „Gemeinschaft ist mir sehr wichtig“, sagt er.

 

10 Fragen an

Josef Willnecker

10 Fragen an
Josef Willnecker

Der 75-Jährige lebt seit über 40 Jahren mit seiner Frau in Paffrath, hat einen Sohn und zwei Enkeltöchter. Geboren ist er in Niederbayern – wie seine Frau.

Der 75-Jährige lebt seit über 40 Jahren mit seiner Frau in Paffrath, hat einen Sohn und zwei Enkeltöchter. Geboren ist er in Niederbayern – wie seine Frau.

Welche Eigenschaften sagt man Ihnen nach?
Vielseitig, loyal, zuverlässig.

Ihr bisher größter Erfolg im Leben?
Mein beruflicher und politischer Werdegang und das dafür erforderliche Verständnis meiner Frau.

Welches natürliche Talent würden Sie gern besitzen?
Mehr Sprachen sprechen können.

Können Sie uns eine bewährte Lebensweisheit empfehlen?
Es gibt nichts Gutes außer man tut es.

Was können Sie so gar nicht leiden?
Wenn das Vertrauen verletzt wird.

Was bringt Sie zum Lachen?
Die Freude am Karneval.

Was schätzen Sie an Kollegen?
Offenheit, Zuverlässigkeit.

Mit wem würden Sie gerne tauschen?
Mit niemanden, ich bin mit meinem Leben zufrieden.

Ein gutes Buch und ein guter Film?
Ich lese keine Bücher und gucke keine Filme.

Wann sind Sie offline?
Maximal sechs Stunden – nachts.

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