ENERGIEEFFIZIENZ: Die Bedeutung des energieeffizienten Bauens ist in den vergangenen Monaten noch einmal deutlich gestiegen. Die Gründe sind klar: Klimawandel, Energiekrise und allgemein steigende Lebenshaltungskosten.
Das Energiesparen hat in den vergangenen Monaten noch mehr an Relevanz gewonnen. Das rückt auch das energieeffiziente Bauen deutlich stärker in den Fokus als bisher. Der Klimawandel wird durch die Hitzeperiode im August, das Austrocknen der Flüsse und den Zustand des Waldes sichtbarer als jemals zuvor. Dazu kommen gestiegene Kosten in allen Lebensbereichen und die durch den Ukraine-Krieg verschärfte Energiekrise.
Energieeffizientes Bauen stand schon in den vergangenen Jahren immer ganz oben auf der Themenliste von Bauherren, ist aber in der Prioritätenliste durch die aktuelle Situation wohl weiter nach oben gestiegen. Doch eines ist auch klar: Energieeffizientes Bauen, der Einbau von Wärmepumpen, Fenster mit Wärmeschutz und Lüftungsanlage treiben auch die Baukosten in die Höhe – zusätzlich zu den gestiegenen Materialkosten am Bau. An gewissen energiesparenden Installationen kommt aber ohnehin kein Bauherr vorbei.
Denn Energiesparhäuser sind bei Neubauten gesetzlich vorgeschrieben, das Gebäudeenergiegesetz definiert die energetischen Anforderungen ziemlich genau. Und ab 2023, so der Plan der Regierung, soll sogar der Effizienzhausstandard 55 vorgeschrieben sein. Und das soll auch für vor 2002 errichtete Bestandshäuser gelten. Sobald der Besitzer wechselt, ist die Sanierung in Bezug auf die Energieeffizienz Pflicht.
Langfristig gesehen ist das natürlich ein Schritt, der auch die Kosten senkt. Nach den höheren Bau- oder Sanierungskosten zu Beginn steht eine zunehmend relevanter werdende Senkung der Energiekosten. Und hier gilt die einfache Regel: Umso schneller die Kosten für Strom, Gas oder auch Öl steigen, desto schneller rentieren sich die Investitionen. Und noch ein Pluspunkt für das energieeffiziente Bauen: Die Baukosten sind kalkulierbar, bestenfalls sogar über eine Festpreisgarantie fixiert. Die Energiekosten sind es nicht. Und das heißt im Umkehrschluss: Nur was nicht verbraucht wird, spart hier in Zukunft auch Kosten. Dazu kommt eine deutliche Wertsteigerung des Hauses beim Einbau energieeffizienter Anlagen. Und wer beispielsweise über eine Photovoltaikanlage Strom selber produziert, bekommt, sofern er weniger verbraucht als produziert, auch noch etwas heraus.
Zum guten Schluss ist Klimaschutz noch ein Argument für das energiesparende Bauen. Wo wenig Energie verbraucht wird, werden nicht nur direkt und vor Ort Emissionen reduziert. Es müssen auch indirekt weniger Rohstoffe gefördert, aufbereitet und transportiert werden.
Beitragsbild: napa74