Mit dem Fahrrad nach Köln
AKTUELLES. Das hätte vor Jahren niemand für möglich gehalten. Gemeinsam mit Leverkusen, Rösrath, Lohmar, Troisdorf und Niederkassel sowie dem Rheinisch-Bergischen und dem Rhein-Sieg-Kreis hat die Stadt Bergisch Gladbach verbindliche Leitlinien für den Bau der neuen RadPendlerRouten im Rechtsrheinischen unterschrieben.
Wo man in früheren Jahren dem Auto stets den Vorrang gegeben hatte, werden nun andere Maßstäbe angesetzt. Das Fahrrad rückt mehr und mehr in den Fokus der Politik. Nun sollen sichere, attraktive und hochwertige Pendelstrecken eingerichtet werden, damit mehr Menschen klimafreundlich mit dem Rad in die Rheinmetropole gelangen können – und natürlich auch wieder zurück. Die Kreise und Städte haben sich auf eine gemeinsame, verbindliche Planungsgrundlage geeinigt.
Dazu äußerte sich Ragnar Migenda, Beigeordneter für Stadtentwicklung und Klimaschutz: „Ich freue mich, dass wir mit so vielen verschiedenen Partnern eine echte Alternative zum Auto schaffen“. Zwischen 3,50 Meter und 5,50 Meter sind die geplanten Radwege breit. Zwar sind dies keine Radschnellverbindungen, aber die sind im stark verdichteten Planungsraum auch nicht durchgängig umsetzbar, heißt es. Trotzdem: „Damit entsteht ein echter Zugewinn in der Alltagsmobilität der Bevölkerung“, so Elke Reichert, Verkehrsdezernentin des Rheinisch-Bergischen Kreises.
Im Bergisch Gladbacher Bereich sind eine sogenannte Vorzugstrasse sowie eine Zubringertrasse geplant. Vom S-Bahnhof geht es über Fahrradstraßen und Radwege am Kreishaus Gronau vorbei, weiter über Fahrradstraßen und Radfahrstreifen an der Kradepohlsmühle vorbei durch Thielenbruch bis zur Dellbrücker S-Bahn-Station. Auf Kölner Gebiet geht es dann über Radfahrstreifen oder Fahrradstraßen sowie Zwei-Richtungs-Radwegen am Krankenhaus Holweide vorbei durch Buchheim, Buchforst und Kalk nach Deutz. Gesamtlänge der Strecke: 14,2 Kilometer. 1,8 Kilometer müssen neu gebaut werden, 6,6 Kilometer sind mit Ausbaumaßnahmen zu erreichen und 5,8 Kilometer sollen umgebaut werden. Geschätzte Kosten etwa 5,3 bis 8,4 Millionen Euro. Es heißt, dass eine jährliche Verlagerung von bis zu 1,6 Millionen PKW-Kilometern auf den Verkehrsträger Rad möglich sei. Damit zeige die Kosten-Nutzen-Gegenüberstellung laut Machbarkeitsstudie „eine hohe Wirtschaftlichkeit der untersuchten Trasse mit höherem Nutzen gegenüber den Investitionskosten“. Eine Zubringertrasse ist vom Bensberger S-Bahnhof kommend über Refrath Richtung Krankenhaus Holweide geplant.
Die RadPendlerRouten – insgesamt rund 80 Kilometer – sollen in den kommenden Jahren entstehen. Seitens des Rheinisch-Bergischen Kreises heißt es: „Die Planungen für alle Strecken laufen bereits. Kleinere Maßnahmen wurden schon umgesetzt.“
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