BERGISCH GLADBACH. Viel zu viele Lebensmittel landen im Müll, obwohl sie noch einwandfrei sind und eine gute Mahlzeit abgeben könnten. Einen Weg, solche Verschwendung zu vermeiden, bietet die Mobile App „Too Good To Go“ = zu schade zum Wegwerfen.
Über diese App können Supermärkte, Restaurants, Cafés, Hotels oder Bäckereien unverkaufte überschüssige Waren und Speisen zu einem vergünstigten Preis zum Selbstabholen anbieten. Sie kommen dann nicht in die Tonne, sondern landen dort, wo sie hingehören: Auf dem Teller. Davon profitieren Anbieter, Verbraucher und die Umwelt.
Wie funktioniert es für Kunden?
Die App lässt sich kostenlos aus dem App Store oder Play Store laden. Der Nutzer registriert sich mit einer E-Mail-Adresse und legt seinen Standort (der sich jederzeit ändern lässt). Im „Entdecken“-Bereich ist zu sehen, wo sich jetzt in der Nähe Essen retten lässt. Nach einem Tippen auf das jeweilige Angebot erscheinen die Details wie Abholzeit, Adresse, Preis und Bewertungen anderer Nutzer. Da ungewiss ist, was an dem Tag „zu viel“ ist, bleibt das Speisenangebot oder der Inhalt der Tüten immer eine Überraschung.
Wie funktioniert es für Anbieter?
Die Anmeldung bei Too Good To Go ist kostenlos. Erst beim Verkauf der Waren oder Speisen über die App wird eine Provision berechnet (jeweils 1,09 Euro). Daneben ist eine Jahresgebühr von 39 Euro angesetzt. Die wird aber erst nach drei Monaten fällig und wird verrechnet mit den Umsätzen aus den Verkäufen über die App. Das bedeutet: Je häufiger das Angebot über die App genutzt wird von Kunden, um so mehr lohnt es sich auch für den Anbieter, Lebensmittel zu retten.
GL KOMPAKT hat das Angebot in Bergisch Gladbach ausprobiert und war überaus positiv überrascht. Bei dem (natürlich nicht repräsentativen) Test haben wir für Beträge zwischen 3,30 und 5 Euro Lebensmittel und Speisen von guter Qualität erhalten, die im regulären Verkauf mindestens zwei- oder dreimal so viel gekostet hätten. Mit den Gemüse-Kisten (meist Bio) ließ sich in der Küche viel anfangen, die Bäcker-Tüte war vielseitig bestückt, und die Restaurant-Speisen, bislang Schwerpunkt asiatisch, konnte man warm und optisch ansprechend selbst vom Buffet zusammenstellen. Klar, dass das Angebot nicht immer so vielfältig ausfallen kann wie in der regulären Buffetzeit. Fazit: Nichts sah nach Resten zum Wegwerfen aus. Und hoffentlich steigen noch mehr Unternehmen als Anbieter ein.
Too Good To Go mit Sitz in Berlin gibt es in vielen europäischen Ländern, auch in Kanada und den USA.
Mehr Informationen unter:
toogoodtogo.de