KEIN JOB WIE JEDER ANDERE. Katja und Christian Blumberg sind seit 2013 Kinderdorf-Eltern. Neben pädagogisch fundierter Ausbildung ist die Bereitschaft, sein Leben zu teilen, wichtig.
Um die große, selbstgebaute Feuerstelle im Garten hinter Haus 8 sitzt Familie Blumberg sehr gerne. Marshmallows werden ins Feuer gehalten, manchmal auch zusammen gesungen oder einfach Pläne für den nächsten Tag geschmiedet. Wer die Eheleute Katja und Christian Blumberg mit den sechs Kindern im Alter zwischen elf und 16 Jahren dort sitzen sieht, der merkt keinen Unterschied zu einer Familie, wo die Erwachsenen auch die biologischen Eltern der Kinder sind.
Eigene Kinder hat das Ehepaar Blumberg nicht, dafür sechs Kinder, die das Jugendamt in die Obhut des Bethanien Kinderdorfes gegeben hat. Was sollte eine Kinderdorfmutter mitbringen? Für Katja Blumberg, die gelernte Erzieherin mit Zusatzqualifikationen als Traumapädagogin und Traumafachberaterin ist, ist klar: „Leidenschaft für Kinder und die Bereitschaft, ihnen Bindung anzubieten.“
Im Laufe der Zeit entstand bei Christian Blumberg der Wunsch, mehr zu sein als nur der Mann, der abends von der Arbeit nach Hause kommt. 2020 begann er, soziale Arbeit zu studieren. Zwar arbeitet er außerhalb des Kinderdorfes. Aber: „Nun auch fachlich auf unsere Kinder gucken zu können, ist eine große Bereicherung“, findet er. Um Kinderdorfmutter oder -Vater zu werden, muss eine pädagogisch qualifizierte Ausbildung absolviert werden. In einem Anwärterjahr können sich BewerberInnen und die Kinderdorfgemeinschaft gegenseitig kennenlernen. Erst danach wird die eigene Kinderdorffamilie gegründet.
Für die Zukunft wünschen sich beide mehr Kinderdorf-Eltern als Nachbarn. „Man muss sich im Klaren darüber sein, dass das Leben im Kinderdorf ein anderes ist, als wenn man außerhalb lebt. Man ist Teil einer Gemeinschaft, die es nirgends sonst gibt,“ fasst Christian Blumberg zusammen.
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Beitragsbild: Bethanien Kinderdorf