GL informiert. Der 14. Juli 2021 wird bei vielen Menschen kollektiv im Gedächtnis bleiben. Innerhalb eines Tages verwandelten sich kleine Bäche zu reißenden Flüssen und zerstörten das Hab und Gut vieler Haushalte. Um besser auf solche Ereignisse vorbereitet zu sein, erarbeitet die Stadt Bergisch Gladbach zurzeit ein Handlungskonzept. Die Federführung dabei hat die städtische Beauftragte für Starkregenrisikomanagement, Dr. Andrea Brunsch.
Starkregenrisikomanagement
Die Aufstellung dieses Risikomanagements gliedert sich in drei Phasen. In einer ersten Phase wurden bereits Starkregengefahrenkarten für das Stadtgebiet erstellt. Aufbauend darauf folgen nun Risikokarten. Das Überflutungsrisiko ergibt sich aus einer Kombination von Überflutungsgefährdung, dargestellt in den Starkregengefahrenkarten, und dem Schadenspotenzial, welches die Gefahren für die menschliche Gesundheit sowie Schäden an Objekten oder der Infrastruktur beschreibt.
Im Anschluss wird ein Handlungskonzept erarbeitet. Diese Maßnahmen werden dann sukzessive umgesetzt. Die Zuständigkeit der Stadt beschränkt sich allerdings auf die Überflutungsvorsorge im öffentlichen Raum. Im privaten Raum muss der Eigentümer selbst aktiv werden. Dazu wird die Stadt eine Beratung anbieten.
Faltblatt mit Tipps und Tricks zum Schutz vor Wasser für alle Haushalte der Stadt
„Wir haben festgestellt, dass die Bürgerinnen und Bürger schon vieles richtig machen, um sich vor Starkregen und eindringendem Wasser zu schützen. Anhand von zwei Faltblättern wollen wir aber möglichst viele Menschen mit Informationen über sinnvolle Vorsorge und richtiges Verhalten im Ernstfall erreichen“, erläutert Dr. Andrea Brunsch. „Wir nehmen dabei besonders die Gebiete in den Blick, die an Bachläufen, Talsohlen oder Senken liegen, da diese besonders stark gefährdet sind.“ Die Flyer geben insbesondere präventive Tipps und Tricks, wie man das Zuhause in unterschiedlicher Weise vor Starkregen und Hochwasser schützen kann. Dazu gehören neben baulichen Vorschlägen auch Verhaltenstipps, wenn das Wasser ins Haus eindringen sollte. Die Faltblätter können als PDF-Dateien auf den städtischen Internetseiten abgerufen werden.
Starkregengefahrenkarte im Geoportal der Stadt Bergisch Gladbach
Seit Mai 2022 verfügt das städtische Geoportal über einen neuen Service, der vielen Hauseigentümerinnen und Hauseigentümern künftig von Nutzen sein kann: Die Starkregengefahrenkarten für das Gebiet der Stadt Bergisch Gladbach können online eingesehen werden. Auf den Karten werden verschiedene Wassertiefen angezeigt, die infolge von Starkregen auftreten können. Mit dem Ziel, die Wassertiefen noch realitätsnäher zu modellieren, wurden bei den neuen Modellen für das Stadtgebiet mehrere Parameter wie zum Beispiel die Bodeninfiltrationskapazität angepasst. Zudem wurden insgesamt drei unterschiedlich intensive Starkregenereignisse simuliert.
Alles in allem sollen die drei Stufen des Starkregenrisikomanagements so ineinander greifen, dass bei einer ähnlichen Gefahrenlage wie im Juli 2021 die Bevölkerung besser geschützt werden kann.
Alle Informationen unter: www.bergischgladbach.de/starkregen.aspx