ENDLICH SOMMER! Ein wunderbarer Sonnentag und dann das böse Erwachen: Was ist los, wenn plötzlich der Schädel brummt? Woran erkennt man einen Hitzschlag und was hilft, wenn es einen erwischt hat?
Im Sommer zieht es fast alle nach draußen. Herrlich, die warmen Strahlen auf der Haut zu spüren. Die Mittagshitze meiden, mit hohem Schutzfaktor eincremen, eine Kopfbedeckung tragen – man weiß es ja. Eigentlich. Und dennoch passiert es manchmal: Man übertreibt es und bekommt zu viel des Guten ab.
Sonnenbrand ist die eine Sache, aber wer zu lange in der Sonne ist, der riskiert einen Sonnenstich oder gar einen Hitzschlag. Beides ist nicht ungefährlich. Wo genau liegt der Unterschied?
Sonnenstich
Das passiert beim Sonnenstich
Das wichtigste Merkmal bei einem Sonnenstich ist ein hochroter, heißer Kopf, während sich die Körpertemperatur aber nicht erhöht. Die Ursache für die Insolation, so der medizinische Begriff, ist die Reizung der Hirnhäute, weil Kopf und Nacken zu viel Sonne bekommen haben. Das Gehirn erwärmt sich und schwillt an. Stunden später kommen Kopfschmerzen, Unruhe und manchmal auch Ohrensausen hinzu. Typische Symptome sind auch Schwindel, Nackenschmerzen oder Übelkeit.
Was ist zu tun? Kopf und Nacken mit feuchten, kühlen Tüchern bedecken und reichlich trinken. Am besten Wasser oder Apfelschorle. Aber: Finger weg von Kühlpacks! Die extreme Kälte würde den Körper zusätzlich belasten.
Auf jeden Fall ist Bettruhe angesagt. Halten die Symptome länger als zwei Tage, sollte spätestens ein Arzt aufgesucht werden. Mit Kindern sollte man generell zum Arzt. Vor allem Babys sind gefährdet, weil ihre Schädeldecke viel dünner und teilweise noch nicht einmal ganz geschlossen ist.
Bei Krämpfen, starkem Erbrechen, zunehmende Verwirrung oder Fieber muss der Notarzt verständigt werden – hinter den Symptomen könnte sogar ein Hitzschlag stecken.
Hitzeschlag
Erste Hilfe bei Hitzschlag
Ein Hitzeschock, umgangssprachlich auch „Hitzschlag“ genannt, ist wesentlich gefährlicher als ein Sonnenstich. Ausgelöst wird er meistens durch körperliche Überanstrengung in einer heißen Umgebung. Etwa bei der Arbeit in schlecht gelüfteten Räumen. Aber auch Sportler, die in der Hitze trainieren, sind oft betroffen. Dabei kann das Temperatur-Regulationssystem des Körpers versagen und die Wärme nicht mehr nach außen abgegeben werden. Anders als beim Sonnenstich steigt die Körpertemperatur stark an – bis auf 40 Grad Celsius und sogar mehr. Das ist lebensbedrohlich.
Weitere Warnzeichen: Erhöhter Puls, trockene gerötete Haut, Erbrechen, Schwindel. Im Extremfall kann es zu Verwirrtheit bis hin zur Bewusstlosigkeit kommen.
Was ist zu tun? Ab in den Schatten, Beine in „Schocklage” hoch lagern, 112 wählen. Bis zum Eintreffen des Arztes den Körper mit feuchten Tüchern kühlen.
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