MOBILITÄT. Sommer, Sonne, alle Räder stehen still. Seit dem Ferienbeginn wird es auf den Autobahnen eng. Auf welchen Strecken ist jetzt mit Blechlawinen zu rechnen und welche Regeln gelten eigentlich im Stau?
Ein Auto reiht sich an das nächste, die bunte Schlange scheint überhaupt kein Ende zu nehmen. Wer jetzt in die Ferien oder zum Wochenend-Ausflug ins Grüne fährt, kommt kaum um verstopfte Autobahnen herum. Die Hauptursache ist natürlich das hohe Verkehrsaufkommen – nach zwei Jahren Pandemie ist die Reiselust riesig. In Nordrhein-Westfalen jubeln rund 2,1 Millionen Schüler und Schülerinnen über die freie Zeit. Endlich wieder raus!
Risikofaktor Baustelle
Verschärft wird die Situation durch die vielen Straßenbaustellen. Rund 1.000 hat der ADAC hierzulande gezählt. Viel Staupotenzial haben derzeit etwa die A3 Würzburg – Nürnberg und die A4 Chemnitz Richtung Dresden zwischen dem Dreieck Dresden-West und Dresden-Neustadt. Auch auf der A 8 Stuttgart – Karlsruhe wird bei Pforzheim gerade fleißig gebaut. Auf der A9 Nürnberg – Halle/Leipzig ist zwischen Kreuz Nürnberg-Ost und Kreuz Nürnberg mit Stau zu rechnen, ebenso auf der A45 Hagen – Gießen zwischen Lüdenscheid-Nord und Lüdenscheid. Und zwar in beiden Richtungen wegen Sperrung der Rahmede-Talbrücke.
Auf der Webseite der Bundesanstalt für Straßenwesen www.bast.de kann man sich über Arbeiten auf Fernstraßen informieren. Aktuelle Auskunft über Stau-Strecken geben www.adac.de oder www.verkehrsinfo.de. Bei großen Staus sind die Ausweichrouten, die das Navi vorschlägt, nicht immer zu empfehlen. Oft sind sie sogar noch stärker verstopft.
Diese Regeln gelten im Stau
Der ADAC rät auf betroffenen Abschnitten längere Wartezeiten einzukalkulieren. Aber das sagt sich so einfach. Wenn eine Autofahrt von Bergisch Gladbach an die Nordsee länger dauert als die Reise mit dem Flieger nach Antalya, ist die gute Urlaubslaune bei vielen dahin.
Um sicher und nervenschonender durch den Verkehr zu kommen, sollte man am Steuer einige Tipps beherzigen.
Erste Regel für die sichere Fahrt: Mit gedrosseltem Tempo auf das Stauende zufahren und etwa ein bis zwei Fahrzeuglängen Abstand zum Vordermann halten. Das Wichtigste ist die Bildung einer Rettungsgasse – bereits bei stockendem Verkehr.
Das Telefonieren mit dem Handy in der Hand bleibt verboten, auch wenn es nur im Schneckentempo vorangeht. Anders sieht das aus, wenn der Motor still steht.
Aussteigen und die Fahrbahn zu betreten ist übrigens verboten – außer im Notfall. Pinkelpausen zählen nicht dazu. Nur bei Vollsperrung drückt die Polizei meist ein Auge zu.
Aber auch dann sollte man nicht auf die Idee kommen, dem Stau über die Standspur zu entkommen. Wer sich nicht daran hält, riskiert ein Knöllchen und einen Punkt in Flensburg. Rückwärtsfahren oder gar Wenden wird sogar mit bis zu 200 Euro, zwei Punkten und einem Monat Fahrverbot bestraft.
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