ENDLICH SOMMER! Man freute sich schon lange drauf. Lässt nun den Träumen freien Lauf: Sommer, Sonne, Urlaub, Strand und Schwimmbad – mein Gott, wie toll wird diese Zeit in T-Shirt, Shorts und Badelatschen. Luft an den Körper lassen und nur keinen Gedanken an schweißtreibende Alltagsarbeit im geschlossenen Raum, in miefigen Verkehrsmitteln oder stickigen Büros verschwenden.
Arbeiten zu müssen, wenn andere Urlaub machen und die Sonne richtig genießen, macht wenig Freude. Da fällt‘s nicht leicht, sich auf das tägliche Muss zu konzentrieren. Für manchen mag es gar eine wahre Last sein; gesundheitlich. Den graut es vielleicht schon vor dem Sommer im Büro.
Wissen wir doch: Jede Medaille hat zwei Seiten. Und da ist gerade zu Sommerzeiten viel Toleranz untereinander angebracht. Die Rede ist vom Schwitzen. Das ist oft so eine Sache für sich; eben auch im Büro – aber muss man sich da wirklich Gedanken machen? Herrscht dort nicht tagtäglich Allzeitwetter? Oft weiß man doch am Schreibtisch gar nicht, wie‘s draußen aussieht. Da bekommt man erst den Schlag, wenn man nach Feierabend die Tür hinter sich ins Schloss fallen lässt. Puuuh, was ist das heiß da draußen … Dieser Arbeitnehmer hat Glück, hat einen Arbeitsplatz, den technische Hilfsmittel erträglich machen, Klimaanlage zum Beispiel. Aber andere …
Da bietet muckeliges Sommerwetter nicht immer Grund zur Freude. Thema Kleiderordnung. Weniger Garderobe am Körper wäre ja schon die halbe Miete. Doch wer erlaubt das? Und wie „offenherzig“ darf sie sein? Was ist mit Hotpants, Träger-Top und Flip-Flops oder gar nackten Füßen im Wassereimer unter dem Schreibtisch? Im Zweifelsfall entscheiden Chef und Chefin. Das hängt oft von der Branche ab, ob Kundenkontakt oder nicht. Frauen haben es da manchmal etwas leichter bei der Wahl. Männer in kurzen Hosen oder mit Sandalen zum Anzug? Ein No-Go. Aber natürlich auch eine Generationsfrage.
Vielleicht sollte man sich bei der Kleiderfrage auch nicht zu lange aufhalten. Jeder kann selbst etwas für sich tun. Weniger Kaffee trinken zum Beispiel, weniger Fettes essen und nicht zuletzt an‘s Deo denken. Besonders hilfreich allerdings könnte eine vorsorgende Chefetage sein. Eine Betriebsleitung, die nicht nur im eigenen Büro mit offenen Fenstern, Ventilatoren, Durchzug und Klimaanlage für gute Lüftung sorgt. Gerade in der Sommerzeit, wenn erhöhte Temperatur die Arbeit zusätzlich erschwert, könnten Mitempfinden und Toleranz, nicht zuletzt die Fürsorgepflicht für ein gesundes Betriebsklima im wahrsten Sinne des Wortes sorgen. Das würde einem gesunden Miteinander zuträglich sein, das Image polieren und zum Erfolg des Unternehmens beitragen. Vor allem, wenn der Chef die Belegschaft nicht nur täglich durch Sprudelwasser erfrischt. Auch ein Eis mit Sahne macht jeden Sommer im Büro erträglicher.
Beitragsbild: © zinkevych – stock.adobe.com
Beliebte Artikel
Tipps zu den Themen Verhalten, Kommunikation und Umgangsformen von Eberhard Gravenstein – Fachmann für Journalismus und Medienarbeit – und Mitglied im Arbeitskreis Umgangsformen International (AUI).