BENSBERG. Vor dem Bensberger Schloss sind jetzt zwei Siegelplaketten in den Boden eingesetzt worden. Sie sind Zeichen der Partnerschaft mit den Städten Runnymede in England und Joinville-le-Pont in Frankreich.
Nicht zufällig legte man 1965 die Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages von Bensberg und dem englischen Runnymede (damals noch Egham) auf den 8. Mai. Genau 20 Jahre zuvor endete 1945 der Zweite Weltkrieg, bei dem sich auch Engländer und Deutsche in einem verlustreichen Krieg befanden. Runnymede und das französische Joinville-le-Pont waren schon Partnerstädte, als am 18. September 1960 Bensberg und das Städtchen bei Paris Partner wurden. Zahlreiche Städtepartnerschaften mit europäischen Nachbarn wurden in dieser Zeit geschlossen. Man wollte ein Zeichen setzen für den Frieden in Europa.
„Hier kann man nun den Wandel der letzten Jahrzehnte sehen: Aus Feinden sind längst Freunde geworden“, sagte Gladbachs Bürgermeister Frank Stein bei der feierlichen Einsetzung zweier Siegelplaketten vor dem Schloss Bensberg. Dort gibt es einen Joinville-le-Pont- und einen Runnymedeplatz. Die Dreierbeziehung zwischen Bergisch Gladbach, Runnymede und Joinville-le-Pont kam durch die Fusion Gladbachs mit Bensberg 1975 zustande.
Weil gerade wieder Krieg in Europa herrscht, hatte die kleine Feierstunde vor dem historischen Hintergrund eine besondere Bedeutung. „Die Widmung dieser beiden Plätze ruft dazu auf, den europäischen Frieden und die europäische Verständigung im Kontakt mit den Partnerstädten zu bewahren, zu vertiefen und weiter auszubauen“, sagte Stein vor Gästen aus Bergisch Gladbach und Runnymede.
Runnymedes Bürgermeisterin Elain Gill: „Obwohl die Freundschaft in den letzten Jahren etwas eingeschlafen ist, freue ich mich, diese wiederbelebt zu haben. Der Frieden in Europa war noch nie so gefährdet wie in den vergangenen Wochen. Nur zusammen können wir diesen Frieden bewahren.“