AKTUELLES. Schon von Weitem kann man die Gespinste des Eichenprozessionsspinners erkennen. Es sind die weißen, seidenen Nester der Raupe, die sich um Stämme und Äste der Eichen ranken. Diese Nester verfärben sich alsbald, passen sich der Umwelt an und sind dann schwerer zu bemerken.
Der Name allein lässt mittlerweile schon aufhorchen. Eltern fürchten um die Gesundheit der Kinder, selbst Erwachsene machen einen großen Bogen um die von den Raupen befallenen Bereiche. Nicht von ungefähr, denn wer die Brennhaare dieser kleinen, gefräßigen Schmetterlingsraupen anfasst oder einatmet, kann Atemnot und Hautausschläge bis hin zu allergischen Reaktionen zeigen. Die Brennhaare sind quasi der Überlebensschutz der unscheinbaren Nachtfalter, die sich besonders gerne bei warmer Temperatur ausbreiten und zwar stets dort, wo auch Eichen zu finden sind. Und das kommt in und um Bergisch Gladbach nicht gerade selten vor.
Deshalb hatte die städtische Abteilung StadtGrün kurzfristig eine neue Methode anwenden wollen, um den Gefahren dieser Plage Herr zu werden: Mikrobiozide sollten eingesetzt werden. Doch von diesem Vorhaben ist man schnell wieder abgerückt. Das vorgesehene Mittel darf nämlich nicht in Gewässernähe zur Anwendung kommen. Bei weniger als 25 Meter Abstand zum Wasser darf es nicht genutzt werden, da ansonsten eine Wasserverunreinigung nicht auszuschließen sei. So jedenfalls hatte Christian Nollen von StadtGrün in der Ausschusssitzung im März argumentiert. Da vorgesehen war, das Mittel hauptsächlich an den Schwerpunkten Saaler Mühle und Diepeschrather Mühle einzusetzen, wo dieser Abstand nicht gewährleistet ist, hat sich StadtGrün entschieden, in Gänze auf Biozideinsatz zu verzichten und die Raupennester bei Bedarf abzusaugen, wie es auch in den letzten Jahren schon geschehen ist.
Die Saison des Nestbaus beginne wohl diesen Monat, informiert die Verwaltung. Dann heißt es also wieder einmal „Augen auf und aufgepasst“.
Werden Nester festgestellt und gemeldet, werden diese, sofern möglich, schnellstmöglich entfernt; dafür bringen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von StadtGrün spezielle Sauggeräte zum Einsatz – in Schutzanzügen, um Verletzungen am eigenen Körper zu vermeiden. Ist dies nicht möglich, werden im befallenen Bereich Warnschilder aufgestellt.
Vorfall melden:
Werden Vorkommen des Eichenprozessionsspinners an Kinderspielplätzen, auf städtischen Friedhöfen oder in öffentlichen Grünflächen entdeckt, bittet StadtGrün um Benachrichtigung unter:
02202 14-1378 oder stadtgruen@stadt-gl.de.
Beitragsbild: Foto: Pixabay