Sicher unterwegs. Die Stiftung Warentest hat Fahrradhelme für Kinder unter die Lupe genommen. Guten Schutz gibt es günstig beim Discounter. Aber ein Helm fiel durch Schadstoffe auf.
Den Autofahrer schützt die Karosse – den Radfahrer nichts. Im Falle eines Unfalls oder Sturzes, ist der Kopf die empfindlichste Körperstelle. Bereits ein Aufprall mit einer Geschwindigkeit von zehn Stundenkilometern kann zu schweren Hirnschäden führen. „Immerhin 60 bis 70 Prozent der tödlichen Hirnverletzungen könnten vermieden werden, wenn sich alle Radfahrer schützen würden“, warnt die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie. Deshalb Helm auf beim Fahrradfahren – das gilt erst recht für die Kleinen. Sie sind oft wackeliger auf dem Rad unterwegs als wir.
Gute Helme gibt es ab 12 Euro
Tatsächlich können sich Erwachsene an Kindern ein Vorbild nehmen: 82 Prozent von ihnen fahren mit Helm. Aber optimal schützt nur ein Modell, das bequem und richtig sitzt. Zwar gelten für Fahrradhelme Sicherheitsnormen, die eingehalten werden müssen. Dennoch gibt es Qualitätsunterschiede zwischen den Modellen. Deshalb hat die Stiftung Warentest genau hingesehen und insgesamt 18 Kinderhelme untersucht. Dabei achteten die Tester auf den wirksamen Schutz vor Kopfverletzungen, die Handhabung, Hitzebeständigkeit und Schadstoffbelastung. Das Ergebnis: Der oft zitierte Spruch „Wer billig kauft, kauft zweimal“, stimmt diesmal nicht. Die Bewertungen reichen von „gut“ bis „mangelhaft“. Dabei muss teuer nicht immer besser sein: Keiner der getesteten höherpreisigen Helme über 75 Euro schaffte es auf die Spitzenplätze.
Vorsicht vor Cube!
Der Testsieger mit der der Note 2,2 ist der „Abus Youn-I 2.0“. Zu sichersten Fahrradhelmen auf dem Siegertreppchen zählen auch der „Alpina Pico Flash“ (2,4) sowie der „Casco Mini 2“ (2,4). Alle kosten um 50 Euro.
Doch es geht noch weit günstiger: Der „Crivit Kinder Fahrradhelm“ für 12 Euro von Lidl landet mit der Note 2,4 auf Platz 4 im Test und damit noch vor dem „Bell Sidetrack II Mips“ (2,5) für 75 Euro.
Weitere elf Modelle zwischen 25 und 100 Euro haben mit „befriedigend“ abgeschnitten. Das zweitbilligste Modell im Test für 20 Euro hat dagegen mit „ausreichend“ nur den vorletzten Platz belegt.
Hände weg von Cube! Der Fahrradhelm „Linok X Actionteam“ für 45 Euro schützt zwar den Kopf gut vor Stürzen, fiel aber mit „mangelhaft“ durch. Der Grund waren hohe Mengen an gesundheitsgefährdenden Schadstoffen im Kinnpolster. Der Hersteller hat bereits reagiert: Die Polster sollten abgemacht und kostenlos bei der Firma ausgetauscht werden. Wichtig: Wie gut ein Helm auch ist, nach einem Crash muss immer ein neuer her, selbst wenn der alte noch intakt aussieht.
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