SENIOREN. Rund ein Viertel der Menschen in Bergisch Gladbach ist über 65 Jahre alt. Infrastruktur, Stadtverwaltung und soziale Einrichtungen sind gut darauf eingestellt, die Stadtgesellschaft bietet viel für Senioren.
Es gibt überdurchschnittlich viele Senioren in Bergisch Gladbach. Deutschlandweit sind es 22 Prozent aller Menschen, die 65 Jahre oder älter sind. In Gladbach hat die letzte Statistik aus dem Dezember 2021 einen Prozentsatz von 24,68 Prozent ergeben. Fast ein Viertel der Bürgerinnen und Bürger zählen also statistisch zu den Senioren. Wie geht man in der Stadt damit um? Welche Angebote und Unterstützungen gibt es?
Büro im Rathaus
Die Stadtverwaltung scheint sich ihrer Verantwortung gegenüber älteren Menschen bewusst zu sein. Immerhin arbeiten vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Seniorenbüro im Rathaus. Sie beraten, vermitteln Unterstützungsangebote, kümmern sich um Seniorenbegegnungsstätten und erarbeiten zum Beispiel einmal im Jahr gemeinsam mit dem Kulturamt das Programm der Seniorenkulturwoche, das inhaltlich und organisatorisch fokussiert ist auf die Bedürfnisse und Vorlieben der Senioren. Der Service des Seniorenbüros ist selbstverständlich kostenlos. Unter anderem können die Fachkräfte folgende Dienstleistungen anbieten: persönliche Beratung und Hilfe bei altersbedingten Problemen, Informationen zu Schwerbehindertenangelegenheiten, Informationen der häuslichen Versorgung und zur Familienpflegezeit.
Interessenvertretung
Angegliedert an das Seniorenbüro ist auch der Seniorenbeirat, der organisatorisch von Lisa Klemt als Geschäftsführerin geleitet wird. Ehrenamtliche Vorsitzende des Seniorenbeirats ist Dr. Gabriele Rieband. Der Beirat kümmert sich laut Satzung ehrenamtlich, politisch neutral und überkonfessionell auf politischer Ebene um die Belange der Senioren in Bergisch Gladbach. Gegenüber der Stadtverwaltung und den politischen Gremien sind die Mitglieder des Beirats erste Ansprechpartner, wenn es um die Bedürfnisse der älteren Menschen geht. Auch Öffentlichkeitsarbeit ist eine Aufgabe des Gremiums.
Gut versorgt
Das Leben im Alter ist aber nicht nur aktive Teilhabe, sondern bringt auch spezifische Probleme mit sich. So waren in Deutschland 2019 fünf Prozent der Gesamtbevölkerung pflegebedürftig. Allerdings bedeutet die Pflegebedürftigkeit heute längst nicht mehr, dass die älteren Menschen nicht mehr zu Hause leben können. Fast drei Viertel (74 Prozent) aller Pflegebedürftigen ab 80 Jahren wurden zuletzt zu Hause versorgt, mehr als die Hälfte von ihnen überwiegend durch Angehörige. Im Alter steigt allerdings die Notwendigkeit, in einem Seniorenzentrum untergebracht zu werden. Von den Pflegebedürftigen im Alter von 65 bis 69 Jahren sind 16 Prozent auf einen Platz angewiesen, bei den über 80-Jährigen sind es 26 und bei den über 90-Jährigen 35 Prozent. Zur letzten amtlichen Zählung im Juli 2020 gab es in Bergisch Gladbach knapp 1.200 vollstationäre Plätze.
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Online-Treffen für Angehörige
Pflegende Angehörige bekommen in Bergisch Gladbach eine neue Anlaufstelle, um ins Gespräch zu kommen. Das Kontaktbüro Pflegeselbsthilfe Rheinisch-Bergischer Kreis organisiert eine Online-Gesprächsgruppe. Einmal im Monat sollen sich die Angehörigen über die Herausforderungen austauschen können.
Interessierte können sich per E-Mail melden:
l.klemt@stadt-gl.de