EIGENHEIM. 30 Prozent der 14- bis 29-Jährigen in Deutschland würden sich gerne in den nächsten zehn Jahren eine eigene Immobilie anschaffen. Dafür ist eine frühzeitige Finanzplanung sinnvoll.
Viele Deutsche wollen gerne in ihrer eigenen Immobilie leben. Die meisten tun es aber nicht. 58 Prozent der in Deutschland lebenden Menschen wohnen zur Miete. Warum? Das hat unterschiedliche Gründe. Das Angebot an Häusern oder Wohnungen zum Kauf ist knapper geworden, in der Folge sind die Preise hoch. Also braucht man ein gewisses Budget an Eigenkapital. Das allerdings kommt in den seltensten Fällen vom Himmel gefallen, sondern man muss es planvoll erwirtschaften. Wer also frühzeitig anfängt, den künftigen Eigentumserwerb zu planen und auch offen ist für neue Wohnideen, kann es schaffen.
Denn auch wenn 58 Prozent der Menschen zur Miete wohnen, halten es nur 15 Prozent der Menschen für günstiger, Miete zu zahlen, statt eine eigene Immobilie zu bewohnen. Und der Trend zum Eigenheim steigt. Unter den heute 14- bis 29-jährigen Deutschen wollen sogar über 30 Prozent in den kommenden zehn Jahren Wohneigentum erwerben.
Um sich diesen Wunsch zu erfüllen, steht am Anfang eine realistische Einschätzung der persönlichen Situation. Denn die größte Hürde stellt für die meisten Interessenten nicht das Einkommen, sondern das unzureichende Eigenkapital dar. Üblicherweise wird angehenden Wohneigentümerinnen und Wohneigentümern geraten, mindestens 20 Prozent des Kaufpreises sowie die Erwerbsnebenkosten mit Eigenkapital zu bestreiten und die Kreditraten unter 35 Prozent ihres Nettoeinkommens zu halten. „Um das nötige Startkapital aufzubringen, sollten sie frühzeitig mit dem Vermögensaufbau beginnen. Am besten schon lange, bevor die Kaufabsicht konkret wird“, empfiehlt daher Thomas Thiet von der LBS. „Auch wenn die Zinserträge im Moment nur wenig Anreiz bieten: Wer regelmäßig Einzahlungen beispielsweise auf einen Bausparvertrag leistet, sammelt im Laufe der Jahre nicht nur einen ordentlichen Grundstock an, sondern zeigt außerdem, dass er Geld zur Seite legen kann.“ Und dabei kann auch der Staat helfen. Für die Interessenten, die sich Kapital für den Immobilienkauf erwirtschaften wollen, stehen zum Beispiel Wohnungsbauprämien, die Arbeitnehmersparzulage oder der Wohn-Riester zur Verfügung.
Ein zweiter Schritt ist dann die realistische Auseinandersetzung mit den eigenen Vorstellungen. Die Wünsche müssen mit der persönlichen finanziellen Situation übereinstimmen. LBS-Experte Thiet rät: „Man sollte sich fragen: Was ist individuell möglich, was können wir uns auf lange Sicht leisten, auch wenn es mal nicht so gut läuft? Dazu einen Kassensturz machen, alle fixen Einnahmen, Ausgaben und Ersparnisse auflisten und so die maximale Darlehenshöhe herausfinden.“ Dabei können auch Fördermittel der KfW oder der BAFA helfen. Zum Beispiel beim energieeffizienten Bauen und Sanieren. „Die Bausparkassen und Sparkassen beraten bei allem. Sie helfen bei der Suche nach passenden Krediten, Förderungen und Zuschüssen, damit die Finanzierung solide ist und die neuen Besitzer ruhig schlafen können“, verspricht die LBS.
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