BERGISCH GLADBACH. Den Pkw-Verkehr reduzieren, bessere Angebote und Anreize schaffen für Radfahrer, Fußgänger und den Umstieg auf Bus oder Bahn. Keine leichte Aufgabe, aber die Stadt geht sie an.
Die Verkehrswende verfolgt das ehrgeizige Ziel, Luftverschmutzung, Lärm, Flächenverbrauch und Verkehrschaos zu mindern, alle Verkehrsteilnehmer zu berücksichtigen und die Mobilität für Menschen aller Generationen zu erhalten.
Aktuelle Beispiele für Veränderungen sind die Umwandlung der Laurentiusstraße in eine Fahrradstraße und die Ausweisung einer neuen Umweltspur. Das Projekt Laurentiusstraße ist nicht unumstritten, vor allem, weil dadurch auch einige Stellplätze wegfallen. Die Umsetzung erfolgt schrittweise. Damit Radfahrer künftig von der Odenthaler Straße bergab den kurzen Weg in Richtung Marktplatz fahren dürfen (entgegen der Fahrtrichtung des Kfz-Verkehrs), wurden als erster Schritt in den vergangenen Wochen Markierungen auf der Fahrbahn aufgebracht: Ein Schutzstreifen auf der rechten Seite aus Richtung Odenthaler Straße und Fahrradpiktogramme auf der Fahrbahn.
Seit ein paar Wochen gibt es zwischen Turbokreisel und Driescher Kreisel eine neue sogenannte Umweltspur: Eine der beiden ursprünglichen Auto-Fahrspuren ist jetzt für Radfahrer und Busse reserviert. Sie fällt für die Autos weg, was vor dem Driescher Kreuz zu Engpässen führen kann. Das nimmt die Stadt in Kauf, denn bei der Verkehrswende geht es ja darum, den Anteil von Rad- und Fußverkehr sowie die ÖPNV-Nutzung zu erhöhen. Die Möglichkeit, den Bypass am Kreisverkehr Gohrsmühle zu nutzen, um in die Stationsstraße abzubiegen, besteht für die Autos übrigens weiter.
Für die Radler bedeutet die Umweltspur, dass sie nicht mehr den schmalen Radweg auf dem Hochbord nutzen müssen, der einige Gefahrenbereiche birgt, wie unübersichtliche Ausfahrten. Und Fußgänger bekommen dort mehr Platz, dadurch werden mögliche Konflikte mit dem Radverkehr vermieden.
Nach den Vorgaben des 2016 beschlossenen Mobilitätskonzeptes der Stadt soll der Pkw-Verkehr bis zum Jahr 2030 um acht Prozent sinken. Das kann nur durch konsequente Veränderungen des Verkehrsverhaltens erreicht werden.