GESUNDHEIT. Jetzt aber! Neues Jahr, neue gute Vorsätze. Endlich Sport – oder mehr Sport, gesund essen, etwas Gewicht verlieren, mit dem Rauchen aufhören, weniger Handy, Computer, Internet, weniger Alkohol trinken. Wäre es doch bloß nicht so schwer, das dauerhaft umzusetzen.
Viele haben schon nach den ersten Wochen im neuen Jahr bemerkt: Es ist nicht leicht, die eigenen Vorgaben im Alltag zu verfolgen. Zudem haben Umfragen ergeben, dass es den Menschen in Corona-Zeiten im Vergleich mit früheren Jahren sehr viel schwerer fällt, ihre Vorhaben umzusetzen.
Bei jedem Wunsch nach Veränderung ist es wichtig, realistisch zu bleiben und nicht überhöhte Ziele zu verfolgen. Damit die Vorsätze nicht auf dem Abstellgleis landen, braucht es also kleine Ziele, dazu Motivation und feste Routinen. Und auch, wenn es den Körper betrifft, beginnt alles im Kopf. Nur wer vollkommen von seinem Vorhaben überzeugt ist, wird es dauerhaft verfolgen können.
Denn einer der wichtigsten Gegenspieler zum erfolgreichen Verfolgen von Zielen ist das schlechte Gewissen, oft mit Selbstbeschuldigungen: „Du hast dich halt nicht im Griff“. Wer mit solchen Gedanken und entsprechend negativen Gefühlen Veränderungen angeht, zieht sich mit der Zeit immer mehr runter und vergiftet quasi die Lust auf das, was er doch gerade so gerne mehr in sein Leben integrieren würde.
Ein guter erster Schritt ist es, Verantwortung zu übernehmen. Wer abnehmen möchte, sollte die Schuld für zu viele Kilos nicht in seinen Genen, im Zeitmangel oder im Umfeld suchen, sondern sich bewusst machen, nur selbst etwas daran ändern zu können. Gerade Abnehmziele sollten realistisch und möglichst in kleine Etappen aufgeteilt sein. Es ist einfacher, jeden Monat ein oder zwei Kilo abzunehmen als in einem halben Jahr zwölf Kilo. Regelmäßige Erfolge motivieren.
„Auch wenn Diät-Shakes oder Crash-Diäten den schnellen Erfolg versprechen, kommt es später oft zum sogenannten Jojo-Effekt, sobald sich die alten Essgewohnheiten wieder einschleichen“, so Oliver Birkelbach, Gesundheitsexperte und Leiter des Vertriebszentrums der Barmenia Versicherungen Köln. Langfristig zeigen kleine Umstellungen Wirkung. Es ist bereits ein Anfang, die Portionsgrößen etwas zu reduzieren, ausgewogener zu essen mit viel Gemüse und Obst und bestimmte Lebensmittel auszutauschen. So ist zum Beispiel Fett nicht gleich Fett. Ungesättigte Fettsäuren, wie im Fisch vorhanden, sind positiv für den Stoffwechsel.
Zu einem gesunden Lebensstil gehört auch ausreichend Bewegung. „Das kann auch ein täglicher kurzer Spaziergang in der Mittagspause, Treppensteigen statt Aufzugfahren oder die kurze Fahrt mit dem Fahrrad statt dem Auto sein. Alles, was hilft, den Stoffwechsel anzukurbeln, ist gut“, sagt Birkelbach.
Zusätzliche Motivation beim Durchhalten bringen Verbündete, die dasselbe Ziel verfolgen. Am erfolgreichsten sind in der Regel diejenigen, die Ziele gemeinsam mit anderen angehen, sich vorher Alternativen zum eingefahrenen Verhaltensmuster überlegen und sich nicht zu viel vornehmen.
Selbst wenn sich zwischendurch alte Gewohnheiten einschleichen, muss man nicht gleich alle Vorsätze über Bord werfen. Ein Ausrutscher? Was solls! Ein neuer Anlauf lohnt immer, jeder Tag beginnt mit einem neuen Schritt.