Brautentführung und Eröffnungswalzer sind typische deutsche Hochzeitsbräuche. Anderorts wird fremdgeküsst und zukünftige Ehemänner müssen auf Bäume klettern. Welche originellen Traditionen gibt es noch?
Einige Hochzeitsrituale werden bei uns schon seit Jahrhunderten praktiziert, andere kamen aus andern Ländern hinzu. Etwa das Brautstraußwerfen, ein Import aus den USA. Und dass die Braut bei der Hochzeit etwas Altes, etwas Neues, etwas Geborgtes und etwas Blaues tragen soll, hat seinen Ursprung in Großbritannien.
Wer sich für die nächste Hochzeit von bislang unbekannten Traditionen anderer Ländern inspirieren lassen möchte, bitte schön: Dieser dänische Brauch ist allerdings nichts für eifersüchtige Paare: Denn sobald der Bräutigam den Raum während der Feier verlässt, dürfen die ledigen Männer die frischgebackene Ehefrau küssen. Hat die Braut ihren Mann nicht im Auge, sind die Junggesellinnen am Zug.
In Rumänien sollte der Bräutigam gelenkig sein, denn er muss eine Pyramide aus Verwandten erklimmen, um den Brautkranz von einem hohen Baum zu holen.
Doch das ist nichts gegen das Ritual, das zukünftigen Ehemännern in Schottland zugemutet wird. Es soll vor der Hochzeit alles Schlechte vertreiben. Dafür reiben Freunde den nackten Oberkörper des Bräutigams mit Federn, Sirup, Mehl und Ruß ein und führen ihn durchs Dorf.
Auch in Holland möchten alle glücklich in die Ehe starten. Dafür lässt es die Hochzeitsgesellschaft mit Champagner krachen. Der Korken der ersten Flasche wird unter das Kissen des Brautpaars gelegt und soll ein erfülltes Liebesleben bescheren.
Übrigens: Die Tradition des Brautstraußwerfens geht in den USA noch weiter als bei uns. Dabei wirft der Bräutigam das Strumpfband seiner Braut in die Menge der Junggesellen. Als auserkorenes nächstes Hochzeitspaar tanzt der Fänger dann mit der Brautstraußfängerin.